Zunächst zu den Tarifrunden im Öffentlichen Dienst:

Am 22. April haben Arbeitgeber und Gewerkschaften eine Einigung auf Basis einer Schlichtungsempfehlung erzielt. Eckpunkte sind Inflationsausgleichszahlungen in einer Gesamthöhe von 3.000 Euro; Auszubildende erhalten die Hälfte. Zweiter Punkt der Einigung sind Gehaltssteigerungen ab März 2024. Dabei werden zunächst alle Tabellenentgelte um einen Sockelbetrag von 200 Euro, und dann noch einmal um 5,5 Prozent angehoben; die Erhöhung soll aber mindestens 340 Euro betragen. Auszubildende erhalten pauschal 150 Euro mehr.

Die Mitglieder von ver.di haben in einer Abstimmung dieser Einigung mit 66 Prozent zugestimmt. Nachdem auch die Bundestarifkommission von ver.di zugestimmt hat, gibt es nun noch zwischen ver.di und den Arbeitgebern sogenannte Redaktionsverhandlungen, in denen der endgültige Text des Tarifvertrages ausgehandelt werden muss. Termine für diese Redaktionsverhandlungen sind der 8. und 22. Juni sowie der 18. Juli.

In der Tarifrunde für die Ärztinnen und Ärzte an den kommunalen Kliniken haben der Marburger Bund und die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) am 23. Mai eine Einigung erzielt. Die Tabellenentgelte steigen zum 1. Juli 2023 um 4,8 Prozent, zum April 2024 um weitere 4 Prozent. Ebenso wurden Inflationsausgleichsprämien bis August 2023 und im Januar 2024 von je 1.250 Euro vereinbart. Die Laufzeit beträgt 18 Monate.

Diese Einigung steht noch bis zum 23. Juni unter Vorbehalt! Bis dahin werden die Tarifgremien des Marburger Bunds und der VKA über diese Einigung beraten.

Tarifrunde in der Caritas:

Die Mitarbeiterseite der Caritas hatte sich den ursprünglichen Tarifforderungen von ver.di und dem Marburger Bund angeschlossen. In der Arbeitsrechtlichen Kommission der Caritas ist es in den vergangenen Jahren gelungen, Tarifbeschlüsse auf dem Niveau des Öffentlichen Dienstes zu fassen. Dies ist jedoch kein Automatismus, sondern immer das Ergebnis von Verhandlungen zwischen der Dienstgeber- und der Mitarbeiterseite!

Verhandelt wird 1) die „große Tarifrunde“, die alle Berufsgruppen (außer Ärztinnen/Ärzte und Lehrerinnen/Lehrer) umfasst sind sowie 2) separat die Tarifrunde für die Ärztinnen und Ärzte.

Der „Teil 1“ der Tarifrunden für die Caritas wurde mit dem Beschluss zur Inflationsausgleichsprämie bereits vor dem Öffentlichen Dienst im Dezember 2022 erledigt. Im jetzt folgenden „Teil 2“ der Tarifrunden stehen die tabellenwirksamen Gehaltssteigerungen im Vordergrund.

Anders als im Öffentlichen Dienst tagt das Beschlussgremium für die Tarifrunden der Caritas, die Bundeskommission, regelmäßig viermal im Jahr. Die nächste Sitzung findet am 15. Juni in Frankfurt a.M. statt. Im Vorfeld dieser Sitzung werden die Dienstgeber- und die Mitarbeiterseite Verhandlungen aufnehmen.

Danke für Eure Unterstützung!

In den beiden Tarifrunden der Caritas 2023 geht es im Wesentlichen um Gehaltssteigerungen. Die Reallöhne müssen – besonders angesichts der Inflation – endlich wieder spürbar steigen!

Wir haben seit Beginn unserer Tarifrunde von überwältigend vielen Kolleginnen und Kollegen aus allen Teilen Deutschlands und aus fast allen Berufsgruppen eindrucksvolle Fotos und Botschaften zugesandt bekommen. Fast täglich konnten wir so auf Facebook und (neu) auf Telegram Eure Unterstützung für alle sichtbar machen. Hierfür möchten wir uns ganz herzlich bedanken! Das ist nicht nur für uns von großer Bedeutung. Das hat sicher auch auf der Dienstgeberseite Eindruck gemacht: Unsere Forderungen werden breit unterstützt – die gut 700.000 Mitarbeitenden in der Caritas tragen diese Tarifrunde mit!

  • Noch ist nichts gewonnen: Wer noch kurz vor der Sitzung der Bundeskommission seine Unterstützung kundtun will, sendet einfach ein Foto gerne mit Botschaft per Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!!

 

 Quelle: 

Torsten Böhmer

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Mitarbeiterseite der Arbeitsrechtlichen Kommission

Deutscher Caritasverband